Ein Plus für Verkehrsfluss, Sicherheit und Lärmschutz

Kernstück des der Weiterentwicklung der Nationalstrassennetzes im Bereich Bern-Nord ist die Fahrstreifen­ergänzung im Abschnitt Wankdorf – Schönbühl. In beide Fahrt­richtungen wird ein zusätzlicher Fahr­streifen angelegt. Dabei wird gleich­zeitig der Lärm­schutz optimiert. In einer späteren Phase ist auch eine Fahrstreifen­ergänzung zwischen Schönbühl und Kirchberg geplant.

A1 Grauholz 2017 A1 Bern-Nord
A1 beim Grauholz, Bildquelle: ASTRA

Wankdorf – Schönbühl

Auf der A1 zwischen Wankdorf und Schönbühl über­lagert sich der gross­räumige Transit­verkehr Romandie – Deutschschweiz mit dem regionalen Verkehr der Agglomeration Bern. Die Strecken zwischen der Verzweigung Wankdorf und Schönbühl wie auch die A6 zwischen der Verzweigung und dem Anschluss Schönbühl sind während den täglichen Spitzen­zeiten oft überlastet. Dies ist nicht nur ein Problem für den Verkehrsfluss, sondern auch für die Sicherheit. Entsprechend sind die Unfallzahlen auf der A1 im Grauholz stellenweise relativ hoch.

Zusätzliche Fahrstreifen

Im Rahmen der Engpassbeseitigung Bern-Nord ist auf dem A1-Abschnitt Wankdorf – Schönbühl die Ergänzung von beid­seitig je einem Fahr­streifen vorgesehen. Gleichzeitig wird das kurze A6-Teilstück zwischen der Verzweigung Schönbühl und dem Anschluss Schönbühl ausgebaut. So stehen künftig auf der A1 Wankdorf – Schönbühl 4 Spuren pro Richtung zur Verfügung, und auf der A6 bis zum Anschluss Schönbühl 3 Spuren. Zudem werden die Rampen zwischen der A1 und der A6 angepasst. So können Staus reduziert und die Sicher­heit verbessert werden. Eine der Rampen (diejenige vom Grauholz her Richtung Schönbühl/A6) wurde bereits im Rahmen einer separaten Mass­nahme ab Sommer 2018 angepasst.

Anpassung der Brücken

Im Rahmen des Ausbaus müssen alle Brücken über die A1 im betreffenden Abschnitt ersetzt werden. Einzige Ausnahme: Die Wildquerung bleibt bestehen. Die Unter­führungen werden verlängert und der bestehende Teil instandgesetzt. Auf der A6 werden gewisse Über­führungen ersetzt, andere können bestehen bleiben.

Der Worblentalviadukt der A1 muss nicht ausgebaut werden – die Ergänzung der Fahr­streifen ist auf dem heutigen Viadukt möglich. Der Viadukt wird allerdings umfassend saniert.

Neue Lärmschutzwände

Im Zuge des Projekts wird auch der Lärm­schutz auf den neuesten Stand gebracht. So sind zusätzliche Lärmschutz­wände im Bereich der Gemeinde Ittigen und im Bereich Moosseedorf geplant. Bei Ittigen sind die neuen Wände ins­gesamt etwa 1750 m lang, bei Moosseedorf ca. 1050 m. Somit werden ca. 2800 m neue Lärmschutz­wände realisiert. Bestehende Lärmschutz­wände werden auf einer Länge von 1200 m nach aussen versetzt und dabei auch erneuert. Es werden schall­absorbierende Materialien verwendet, so dass keine Reflexionen entstehen können. Zusätzlich ist im ganzen Peri­meter der Ein­bau eines lärmarmen Belages geplant.

Worblentalviadukt A1 Bern-Nord
Der Worblentalviadukt führt die A1 nörd­lich von Bern parallel zur SBB-Linie über das Worblental (Bildquelle: vistaplus).

Stand der Dinge

Für die Engpassbeseitigung Bern-Nord ist ein sogenanntes Generelles Projekt ausgearbeitet worden. Es wurde Ende November 2018 vom Bundesrat genehmigt. Danach wurde das sogenannte Ausführungs­projekte ausgearbeitet, welches einen höheren Detaillierungs­grad aufweist. Dieses Ausführungs­projekt wird im Herbst 2022 öffentlich aufgelegt.

Das Projekt A1 Wankdorf-Schönbühl wurde vom 26. September bis 25. Oktober 2022 öffentlich aufgelegt. Nun überprüft das GS-UVEK die eingegangenen Einsprachen.

Eine Visualisierung des Projektes ist zu finden unter: a1-bern-nord.baslerhofmann.ch

Video zum Abschnitt: A1 Wankdorf – Schönbühl Visualisierung

Die Realisierung könnte nach Abschluss aller Genehmigungs­verfahren ca. ab 2027 starten. Aus heutiger Sicht ist die Realisierung finanziert.

Schönbühl – Kirchberg

Auch zwischen Schönbühl und Kirchberg ist die National­strasse in den Spitzen­zeiten stark ausgelastet. Deshalb ist auch dort ein Engpass­beseitigungs­projekt vorgesehen. Die A6 wird von heute 4 auf künftig 6 Fahrstreifen ausgebaut. Wie bereits beim Projekt Schönbühl – Kirchberg ist hierzu ein Generelles Projekt ausgearbeitet worden. Es wurde im Juli 2020 vom Bundesrat genehmigt.

Neben der Fahrstreifen­ergänzung geht es auch um eine all­gemeine Erneuerung der Infrastruktur. Die Auto­bahn ist in diesem Abschnitt nach über 50 Betriebs­jahren noch nie grund­legend saniert worden – mit Ausnahme des kurzes Teil­stücks, das entlang der Bahn 2000 Strecke neu angelegt wurde. Nun gilt es beispielsweise, Brücken zu sanieren und den Lärm­schutz sowie die Strassen­entwässerung auf den neuesten Stand zu bringen.

Im Abschnitt Schönbühl – Kirchberg könnten die Arbeiten nach Beendigung des Projektes Wankdorf – Schönbühl starten, also aus heutiger Sicht ab etwa 2033.

A1 Schoenbuehl A1 Bern-Nord
Bild: Die A6 bei Schönbühl (Bildquelle: vistaplus)

Die Projekte sind mit diversen anderen Vorhaben im Umfeld koordiniert, siehe Umfeld.