Ein Plus für Verkehrsfluss, Sicherheit und Lärmschutz
Kernstück des der Weiterentwicklung der Nationalstrassennetzes im Bereich Bern-Nord ist die Fahrstreifenergänzung im Abschnitt Wankdorf – Schönbühl. In beide Fahrtrichtungen wird ein zusätzlicher Fahrstreifen angelegt. Dabei wird gleichzeitig der Lärmschutz optimiert. In einer späteren Phase ist auch eine Fahrstreifenergänzung zwischen Schönbühl und Kirchberg geplant.
Wankdorf – Schönbühl
Auf der A1 zwischen Wankdorf und Schönbühl überlagert sich der grossräumige Transitverkehr Romandie – Deutschschweiz mit dem regionalen Verkehr der Agglomeration Bern. Die Strecken zwischen der Verzweigung Wankdorf und Schönbühl wie auch die A6 zwischen der Verzweigung und dem Anschluss Schönbühl sind während den täglichen Spitzenzeiten oft überlastet. Dies ist nicht nur ein Problem für den Verkehrsfluss, sondern auch für die Sicherheit. Entsprechend sind die Unfallzahlen auf der A1 im Grauholz stellenweise relativ hoch.
Zusätzliche Fahrstreifen
Im Rahmen der Engpassbeseitigung Bern-Nord ist auf dem A1-Abschnitt Wankdorf – Schönbühl die Ergänzung von beidseitig je einem Fahrstreifen vorgesehen. Gleichzeitig wird das kurze A6-Teilstück zwischen der Verzweigung Schönbühl und dem Anschluss Schönbühl ausgebaut. So stehen künftig auf der A1 Wankdorf – Schönbühl 4 Spuren pro Richtung zur Verfügung, und auf der A6 bis zum Anschluss Schönbühl 3 Spuren. Zudem werden die Rampen zwischen der A1 und der A6 angepasst. So können Staus reduziert und die Sicherheit verbessert werden. Eine der Rampen (diejenige vom Grauholz her Richtung Schönbühl/A6) wurde bereits im Rahmen einer separaten Massnahme ab Sommer 2018 angepasst.
Anpassung der Brücken
Im Rahmen des Ausbaus müssen alle Brücken über die A1 im betreffenden Abschnitt ersetzt werden. Einzige Ausnahme: Die Wildquerung bleibt bestehen. Die Unterführungen werden verlängert und der bestehende Teil instandgesetzt. Auf der A6 werden gewisse Überführungen ersetzt, andere können bestehen bleiben.
Der Worblentalviadukt der A1 muss nicht ausgebaut werden – die Ergänzung der Fahrstreifen ist auf dem heutigen Viadukt möglich. Der Viadukt wird allerdings umfassend saniert.
Neue Lärmschutzwände
Im Zuge des Projekts wird auch der Lärmschutz auf den neuesten Stand gebracht. So sind zusätzliche Lärmschutzwände im Bereich der Gemeinde Ittigen und im Bereich Moosseedorf geplant. Bei Ittigen sind die neuen Wände insgesamt etwa 1750 m lang, bei Moosseedorf ca. 1050 m. Somit werden ca. 2800 m neue Lärmschutzwände realisiert. Bestehende Lärmschutzwände werden auf einer Länge von 1200 m nach aussen versetzt und dabei auch erneuert. Es werden schallabsorbierende Materialien verwendet, so dass keine Reflexionen entstehen können. Zusätzlich ist im ganzen Perimeter der Einbau eines lärmarmen Belages geplant.
Stand der Dinge
Für die Engpassbeseitigung Bern-Nord ist ein sogenanntes Generelles Projekt ausgearbeitet worden. Es wurde Ende November 2018 vom Bundesrat genehmigt. Danach wurde das sogenannte Ausführungsprojekte ausgearbeitet, welches einen höheren Detaillierungsgrad aufweist. Dieses Ausführungsprojekt wird im Herbst 2022 öffentlich aufgelegt.
Das Projekt A1 Wankdorf-Schönbühl wurde vom 26. September bis 25. Oktober 2022 öffentlich aufgelegt. Nun überprüft das GS-UVEK die eingegangenen Einsprachen.
Eine Visualisierung des Projektes ist zu finden unter: a1-bern-nord.baslerhofmann.ch
Video zum Abschnitt: A1 Wankdorf – Schönbühl Visualisierung
Die Realisierung könnte nach Abschluss aller Genehmigungsverfahren ca. ab 2027 starten. Aus heutiger Sicht ist die Realisierung finanziert.
Schönbühl – Kirchberg
Auch zwischen Schönbühl und Kirchberg ist die Nationalstrasse in den Spitzenzeiten stark ausgelastet. Deshalb ist auch dort ein Engpassbeseitigungsprojekt vorgesehen. Die A6 wird von heute 4 auf künftig 6 Fahrstreifen ausgebaut. Wie bereits beim Projekt Schönbühl – Kirchberg ist hierzu ein Generelles Projekt ausgearbeitet worden. Es wurde im Juli 2020 vom Bundesrat genehmigt.
Neben der Fahrstreifenergänzung geht es auch um eine allgemeine Erneuerung der Infrastruktur. Die Autobahn ist in diesem Abschnitt nach über 50 Betriebsjahren noch nie grundlegend saniert worden – mit Ausnahme des kurzes Teilstücks, das entlang der Bahn 2000 Strecke neu angelegt wurde. Nun gilt es beispielsweise, Brücken zu sanieren und den Lärmschutz sowie die Strassenentwässerung auf den neuesten Stand zu bringen.
Im Abschnitt Schönbühl – Kirchberg könnten die Arbeiten nach Beendigung des Projektes Wankdorf – Schönbühl starten, also aus heutiger Sicht ab etwa 2033.
Die Projekte sind mit diversen anderen Vorhaben im Umfeld koordiniert, siehe Umfeld.